Weg ins Licht - Flottbek erinnert sich in die Zukunft

Weg ins Licht - Flottbek erinnert sich in die Zukunft

Weg ins Licht - Flottbek erinnert sich in die Zukunft

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Weg ins Licht - Flottbek erinnert sich in die Zukunft

Im September traf sich eine ungewöhnliche Gruppe in Flottbek. Künstler, Theologen, Kantor, Ehrenamtliche und Mitglieder des Kirchengemeinderates saßen zusammen, um über das Unsichtbare zu sprechen: Frieden, Erinnerung, Zukunft. Drei Abende lang wurde der Kirchenraum befragt. Was trägt er schon? Was fehlt ihm? Und was darf neu entstehen? 

Die Westwand unter der Empore soll zum Bild werden. Sie steht dort, wo man beim Hinausgehen den letzten Blick zurückwirft. Der Segen im Rücken, das Licht vor Augen. In der Sprache des Raumes: der Übergang vom Wort zur Welt. Und siehe da: Der Denkmalschutz zeigte sich positiv eingestellt gegenüber einem solch einmaligen Projekt.

Das Künstlerduo Andreas Helms („ArtOne“) und Michael Kiessling („GODLING“) wird nun beauftragt, diesen Gedanken sichtbar zu machen. Beide wurden schon 1991 mit ihrem Werk „MegaWars“ im Altonaer Museum prämiert. Die Gemeinde hat lange beraten und sich eindeutig entschieden: Visualisiert werden soll der Weg ins Licht – im Gedanken an eine Zukunft in Frieden, die uns mit der Taufe verheißen ist. Zwei Bibelverse tragen das Projekt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“ (Jes 43,1b) „Ihr seid das Licht der Welt. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5,14a+16).

Diese Worte werden konkret: Die Namen von in Flottbek getauften Menschen werden kalligrafisch stilisiert. Kein Denkmal für die Vergangenheit, sondern eine Einladung an die Zukunft. Das Gegenüber zu den Namen der Gefallenen, die an anderer Stelle der Kirche stehen. Erinnerung wird so zu Bewegung – von der Klage zum Licht. 

„Frieden braucht Risse“

Die Gespräche zeigten, wie schwierig es ist, über Frieden zu sprechen, ohne in Trostbilder zu verfallen. „Frieden braucht Risse“, hieß es in einer Sitzung. „Er soll berühren, nicht beruhigen.“ Die Künstler nehmen diese Spannung auf. Sie arbeiten mit Acryl, Spraydose, Blattgold und Klarlack. Als leise Echozone des Lichts. 

„Er soll berühren, nicht beruhigen.“

Der Entwurf entsteht in der OZM-Gallery in Hammerbrook, wo die Gemeinde den Schaffensprozess besuchen kann. Der Plan ist, das Werk als großformatige Leinwand auf die Kirchenwand aufzubringen – dauerhaft, aber nicht distanziert. Eine Schutzscheibe ist ausgeschlossen. Nähe gehört zum Programm. Die Finanzierung erfolgt aus Spenden und Rücklagen der Gemeinde. Für die Entwurfsphase sind 6.000 € vorgesehen. Weitere Mittel sollen eingeworben werden. Jeder zusätzliche Euro fließt in Material, Blattgold, Farbtiefe – und damit in die Strahlkraft des Friedensbildes. 

Wer das Projekt unterstützen will, kann über den QR-Code spenden oder hier direkt über unser Spendenportal. Jede Gabe ist Teil des entstehenden Kunstwerks. Jeder Name, jede Hand, jedes Licht. Flottbek erinnert sich nicht – es verwandelt sich. Aus Erinnerung wird Zukunft.  

Pastor Dr. Matti Schindehütte

Bild: Begleitet wird das Projekt von Marjatta Lembke-Seppälä, die unsere Flottbeker Antependien gestaltete und Alex Heimkind, OZM Gallerly. Hier mit den Künstlern: Michael Kiessling und Andreas Helms.

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